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Bildungspolitische Aktionsfelder

Auf dieser Seite werden die Verbandstrukturen und einige weitere organisatorische Rahmenbedingungen, in denen mein politisches Engagement für musikalische Bildung stattgefunden hat, vorgestellt.

Eine Gesamtübersicht der verschiedenen Gremien, Verbände und Dachverbände im musikbezogenen bildungspolitischen Raum habe ich 2019 in einem Beitrag für den Kongressband zum 4. Bundeskongress Musikunterricht zusammengestellt, der unter folgendem Link abrufbar ist.

 

Internationale Strukturen

European Association for Music in Schools (EAS)

Die European Association for Music in Schools (EAS) ist ein Europäisches Netzwerk für musikalische Bildung an Schulen in aktuell 29 Mitgliedsländern. Sie organisiert jährliche internationale Konferenzen mit wissenschaftlichem, pädagogischem und bildungspolitischem Austausch.

Seit 2015 nehme ich regelmäßig an den EAS-Conferences in den verschiedenen Mitgliedsländern teil, bspw. 2016 in Litauen, 2017 in Österreich, 2018 in Lettland, 2022 in Serbien. 2016 gründete ich im Rahmen dieser Organisation gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten der EAS das Europäische Netzwerk der Musiklehrerverbände (MTA).

 

European Network of Music Teacher Associations (MTA)

Das European Network of Music Teacher Associations (MTA) ist ein internationales Netzwerk von Musiklehrerverbänden welches 2016 unter dem Dach der EAS (s.o.) gegründet wurde. Ausgangspunkt war ein bei den Musiklehrerverbänden in den einzelnen Ländern vorhandener großer Bedarf an Erfahrungsaustausch und gemeinsamer Strategieentwicklung zur Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für Musikalische Bildung an Schulen. Außerdem brauchen die europäischen Organisationen für kulturelle/musikalische Bildung einen zentralen Ansprechpartner für den Bereich Musikalische Bildung an Schulen bei der Vorbereitung von Entscheidungen auf europäischer Ebene: Die nationalen Musiklehrerverbände haben einzeln sehr wenig oder keinen Kontakt zu den jeweiligen europäischen Gremien und Organisationen. Ein weiterer wichtiger Punkt für den internationalen Austausch ist die Arbeit der Musiklehrerverbände selbst, z.B. bezüglich der Serviceleistungen für die Mitglieder, der Organisation der ehrenamtlichen Arbeit u.v.a.

Durch die Integration des MTA-Network in die EAS wird auch jene selbst gestärkt, da die EAS hierdurch einen engeren Zugang zu den nationalen Netzwerken der MTAs erhält. Jene wiederum können die vorhandenen Expertisen, Strukturen und Netzwerke der EAS nutzen, sodass die enge Zusammenarbeit von MTA-Network und EAS für beide Seiten gewinnbringend ist. Darüber hinaus ist der intensive Austausch mit dem bereits länger bestehenden Netzwerk der EAS National Coordinators (NCs) hilfreich, welches die EAS auf nationaler Ebene vertritt und hauptsächlich im Bereich der wissenschaftlichen Forschung und spezifischer Inhalte der Musikvermittlung an Schulen arbeitet.

Treffen von Vertretern fast aller MTAs werden jährlich während der EAS-Konferenzen und über das Jahr verteilt in Form themenorientierter Online-Meetings durchgeführt. Im Rahmen der EAS-Konferenzen gibt es außerdem eine spezielle Lehrersektion mit Beiträgen aus verschiedenen Ländern: Die nationalen Musiklehrerverbände bringen hierbei u.a. Input– Workshop- und Vortragsinhalte sowie Informationen über die Schulsysteme in den verschiedenen europäischen Ländern ein.

Das MTA-Network gründete ich 2016 gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten der EAS Prof. Dr. Gerhard Sammer unter dem Dach der
"European Association for Music in Schools" (EAS)
und leitete es bis 2022. In diesem Rahmen ist in den Jahren 2020 und 2021 in einer internationalen Zusammenarbeit auch die Joint Publication "Perspectives for music education in schools after the pandemic" entstanden, die über den hinterlegten Link abgerufen werden kann (weitere Informationen finden sich im Bereich Publikationen auf der Seite zum Themenberich Musikalische Bildung).

 

Nationale Dachverbände und Gremien

Deutscher Musikrat e.V. (DMR)

Der Deutsche Musikrat (DMR) ist der weltweit größte Dachverband der Musik. Er repräsentiert die Interessen von rund 14 Mio. muszierenden Menschen in Deutschland, die in mehr als 1oo Einzelverbänden organisiert sind. Er ist Kompetenzzentrum und Ratgeber für Politik und Gesellschaft in sämtlichen musikbezogenen Themenbereichen und setzt Impulse für das Musikleben durch kontinuierliche Projekte. Jene werden von der DMR gemeinnützigen Projektgesellschaft durchgeführt, bspw. Jugend Musiziert, Bundesjugendorchester, Deutscher Orchesterwettbewerb, Deutscher Chorwettbewerb, Deutsches Musikinformationszentrum uvm.

Ich wurde 2016 und erneut 2017 von der Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrats in das Präsidium des Deutschen Musikrates gewählt. Im Präsidium des Deutschen Musikrats setzte ich mich besonders für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Musikalische Bildung an Schulen und für die Förderung innovativer Formen musikalischen Lernens ein. Außerdem beförderte ich auch in diesem Gremium das Zusammenspiel von schulischer und außerschulischer Musikalischer Bildung, um hiermit die Stärkung der gesellschaftlichen Relevanz von Musik durch die Zusammenarbeit von Laien- und professioneller Arbeit auszubauen.

2021 trat ich aus verbandsinternen Gründen nicht nochmals bei der Wahl zum Präsidium des Deutschen Musikrats an, wodurch unerwarteter- und bedauerlicherweise mindestens bis Ende 2025 kein Vertreter der Musiklehrerverbände mehr dem DMR-Präsidium angehört.

 

Deutscher Kulturrat e.V. (DKR)

Der Deutsche Kulturrat (DKR) ist der Spitzenverband der Bundeskulturverbände mit dem Ziel, bundesweit spartenübergreifende Fragen in die kulturpolitische Diskussion auf allen Ebenen einzubringen.

Die Fachaus­schüsse des Deutschen Kulturrates erarbeiten Empfehlungen und Stellung­nahmen, in denen kultur- und medien­politische Problemfelder benannt und Handlungs­perspektiven aufgezeigt werden. Der Fach­ausschuss Bildung bearbeitet alle Fragen der kulturellen Bildung auf der nationalen und europäischen Ebene und begleitet das Projekt des Deutschen Kulturrates "Dialogplattform Kulturelle Bildung".

Zu Jahresbeginn 2015 wurde ich in den Fach­ausschuss Bildung des Deutschen Kulturrats berufen und wirkte dort bis 2019 mit.

 

Föderation Musikpädagogischer Verbände (FMV)

Die Föderation Musikpädagogischer Verbände (FMV) ist ein Zusammenschluss von Verbänden und Gremien im Bereich musikalischer Bildung mit dem Ziel, zentrale und verbandsübergreifende Anliegen gemeinsam effektiver voranzubringen. Neben dem fachlichen Austausch werden hier vor allem Aktivitäten der Mitgliedsverbände koordiniert und bildungspolitische Statements formuliert, bspw. das Gesamtkonzepts Musikalischer Bildung von 2021 (siehe hierzu auch den Beitrag auf der Seite Bildungspolitische Positionen).

Vollmitglieder der FMV:

Kooptierte Mitglieder (ohne Stimmrecht) der FMV:

  • Arbeitsgemeinschaft Künstlerisch-Pädagogischer Studiengänge an den Hochschulen für Musik in der Bundesrepublik Deutschland (AG KPS)
  • Arbeitsgemeinschaft Schulmusik an den Hochschulen für Musik in der Bundesrepublik Deutschland (AG Schulmusik)

Weitere Infomationen zu den Mitgliedsverbänden der FMV finden sich auf der FMV-Webseite unter der Rubrik Mitglieder.

An den Sitzungen und Tagungen des FMV nahm ich von 2012 bis 2022 regelmäßig teil, vertrat dort insbesondere die Interessen Musikalischer Bildung an Schulen und brachte maßgeblich u.a. die Erarbeitung des Gesamtkonzepts Musikalischer Bildung voran.

 

Hamburger Convent

Der Hamburger Convent bezeichnet eine seit 2007 jährlich in Hamburg durchgeführte Tagung von Vertretern der Bundesvorstände des Verbandes Deutscher Musikschulen (VdM) und des Bundesverbandes Musikunterricht (BMU), bzw. bis zu dessen Gründung im Jahre 2014 des Verbandes Deuscher Schulmusiker (VDS) sowie des Arbeitskreises für Schulmusik (AfS). Ziele sind der fachliche Austausch und die Koordinierung von Aktivitäten der beteiligten Verbände, bspw. bezüglich der Durchführung und gegenseitigen Beteiligung an Kongressen und Wettbewerben sowie der Formulierung gemeinsamer bildungspolitischer Statements.

An den Tagungen des Hamburger Convents nahm ich von 2012 bis 2022 regelmäßig teil und vertrat dort insbesondere die Interessen Musikalischer Bildung an Schulen.

 

Nationale Verbände und Gremien

Bundesverband Musikunterricht e.V. (BMU)

Der Bundesverband Musikunterricht (BMU) wurde nach langjährigen Diskussionen und Verhandlungen mit allen Beteiligten in Bund und Ländern 2014 gegründet mit dem Ziel, die beiden bis dahin größten Musiklehrerverbände Deutschlands, den Verband Deutscher Schulmusiker e.V. (VDS) und den Arbeitskreis für Schulmusik und allgemeine Musikpädagogik e.V. (AfS) zu einem großen und hierdurch insbesondere bildungspolitisch schlagkräftigen Verband zusammenzuschließen. Zentrale Ziele sind die Förderung der musikalischen Bildung, insbesondere des Musikunterrichts, des Musiklebens und der musikalisch-künstlerischen Arbeit an allen Schularten, -formen und -stufen. Hierzu gehören auch die Förderung einer qualifizierten und ausreichenden Ausbildung von Musiklehrkräften aller Schularten, -formen und -stufen sowie eines umfassenden Gesamtprogramms musikalischer Bildung.

Als europaweit größter Musiklehrerverband richtet der BMU regelmäßig auch verschiedene Großveranstaltungen aus:

Ich leitete den BMU als Gründungspräsident von 2014 bis 2022 und war in dieser Zeit sowohl maßgeblich mit der jeweiligen inhaltlichen Konzeption, Planung, Organisation und Durchführung der BMU-Veranstaltungen als auch der musik- und verbandspolitischen Arbeit befasst. Bereits als Bundesvorsitzender des AfS war ich zuvor stark in die Vorbereitung des Zusammenschlusses von AfS und VDS zum BMU involviert. In der Gründungs-, Verschmelzungs- und Startphase des BMU folgten sowohl verbandsrechtlich sehr intensive Phasen als auch hohe Energieeinsätze für die Konstituierung der Verbandsgremien und die Vernetzung des neuen Verbandes in der musikpolitischen und musikpädagogischen Community.

Ein Beitrag über die Startphase des BMU habe ich Ende 2017 in der neuen musikzeitung (nmz) veröffentlicht. Er kann über den folgenden Link auf den Seiten der nmz eingesehen werden: Für musikalische Bildung an Schulen – Der Bundesverband Musikunterricht – Vorgestellt von Michael Pabst-Krueger.

 

Arbeitskreis für Schulmusik und allgemeine Musikpädagogik e.V. (AfS)

Der Arbeitskreis für Schulmusik und allgemeine Musikpädagogik (AfS) wurde 1953 gegründet mit dem Ziel, durch die Herausgabe von Unterrichtshilfen eine Verbesserung des Musikunterrichts an den Volks- und Mittelschulen zu erreichen. Hierdurch bedingt bildeten Musik-Lehrkräfte an Grund-, Haupt- und Realschulen stets den größten Anteil unter den Mitgliedern. Eine große Zahl von Fortbildungskursen und die alle zwei Jahre stattfindenden Bundeskongresse trugen stark zu einer Verbesserung des Musikunterrichts bei. Der AfS war der zudem erste Verband, der die Entwicklung einer Didaktik der Populären Musik nachhaltig förderte.

Nach meiner Zeit als Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein (s.u.) leitete ich den AfS als Bundesvorsitzender von 2012 bis 2014 und bereitete in dieser Phase den Zusammenschluss der beiden Musiklehrerverbände maßgeblich mit vor.

 

Arbeitsgemeinschaft Schulmusik an den Hochschulen für Musik in der Bundesrepublik Deutschland (AG Schulmusik)

Die AG Schulmusik ist ein Gremium der Rektorenkonferenz der Deutschen Musikhochschulen (RKM) und befasst sich mit der Koordination der Lehramtsstudiengänge Musik sowie der Behandlung aller das Schulfach Musik betreffenden Fragen im Rahmen der Lehrerbildung an deutschen Musikhochschulen.

Im Rahmen meiner musikpädagogischen Arbeit an der Musikhochschule Lübeck war ich von 2003 bis 2022 Mitglied der AG Schulmusik und habe in diesem Rahmen viele Entwicklungen mit vorangetrieben, insbesondere im Bereich Populärer Musik sowie Schulische Musizierpraxis / Klassenmusizieren in den Lehramtsstudiengängen Musik.

Zentrale Publikationen der AG Schulmusik hierzu sind (jeweils auch über den entsprechenden Link abrufbar):

 

Regionale Verbände

AfS-Landesbereich Schleswig-HolsteinDer Gründungsvorstand des AfS-Landesbereichs Schleswig-Holstein 2009Der Gründungsvorstand des AfS-Landesbereichs Schleswig-Holstein 2009

Über viele Jahrzehnte gab es beim AfS nur einen länderübergreifenden gemeinsamen Landesbereich Schleswig-Holstein/Hamburg, der vorwiegend von Kolleginnen und Kollegen aus Hamburg geleitet wurde. Dies war im Bereich der Fortbildungen kein Problem, da viele Veranstaltungen zentral in Hamburg durchgeführt werden konnten und in der Fläche auch der Partnerverband VDS Schleswig-Holstein intensiv in der musikpädagogischen Fortbildung aktiv war. Mit den sich zu Beginn des neuen Jahrtausends weiter verschärfenden Problemen des Musikunterrichts an Schulen wirkte sich jedoch der gravierende Nachteil, dass eine bildungspolitische Interessenvertretung in Schleswig-Holstein von Hamburg aus und mit einem auf die Hamburger Bildungslandschaft zentrierten Team kaum effektiv zu leisten ist, immer stärker aus. So kam 2007/2008 aus dem AfS-Bundesvorstand die Initiative zur Gründung eines eigenständigen AfS-Landesbereichs Schleswig-Holstein, die schließlich im März 2008 umgesetzt wurde: Ein Foto des Gründungsvorstandes findet sich hier rechts =>.

Bis zu meinem Wechsel 2012 in den AfS-Bundesvorstand leitete ich den neuen Landesbereich mit einem engagierten und breit aufgestellten Team. Anschließend übernahm der Vorsitzende des VDS-Landesverbandes Schleswig-Holstein, Sebastian Klingenberg, gleichzeitig die Leitung des AfS-Landesbereichs Schleswig-Holstein, wodurch der Zusammenschluss der beiden Verbände insgesamt informell auf Landesebene schon einmal erprobt wurde – und in vielerlei Hinsicht auch als Modell für den Start des BMU wirkte.

In diese Zeit fiel auch die Planung, die Leitung des Vor-Ort-Teams und die Durchführung des 43. Bundeskongresses für Musikpädagogik in Lübeck 2011, dem letzten und gleichzeitig größten AfS-Bundeskongress mit erstmals mehr als 1500 Beteiligten: Ein derartiges Großprojekt über lange Zeit gemeinsam in engagierten Teams zu konzipieren, vorzubereiten und schließlich erfolgreich durchzuführen war gleichzeitig eine enorme Herausforderung wie eine inspirierende Erfahrung.

Ein Bericht über den 43. AfS-Bundeskongress ist in der neuen musikzeitung (nmz) erschienen und kann über den zugehörigen Link auf den Seiten der nmz eingesehen werden.

 

VDS-Landesverband Schleswig-Holstein

Der Verband Deutscher Schulmusiker wurde 1949 durch die Verselbstständigung einer Fachgruppe des Philologenverbandes gegründet. Er war ein Berufsverband für Musiklehrerinnen und Musiklehrer aller allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulformen sowie für Studierende der Lehramtsstudiengänge Musik. Historisch bedingt bildeten Musiklehrer*innen an Gymnasien den größten Anteil unter den Mitgliedern. Der Verband bestand vorwiegend aus rechtlich eigenständigen Landesverbänden und einem übergeordneten Bundesverband. Er engagierte sich auf Bundes- und Landesebene für alle Belange der Musikpädagogik und führte alle zwei Jahre eine Bundesschulmusikwoche mit Fortbildungsangeboten und Foren (Musikpädagogik, Fachdidaktik, Musikpolitik) durch, auf denen auch musikpolitische Forderungen zur Verbesserung des Musikunterrichts und seiner Bedingungen erhoben wurden.

Als Vorstandsmitglied des VDS-Landesverbandes Schleswig-Holstein sammelte ich erste Erfahrungen in der Verbandsarbeit. In diesem Rahmen befasste ich mich seit Mitte der 1990er Jahre vorwiegend mit der Organisation und Durchführung von Musiklehrerfortbildungen zu Themen wie Klassenmusizieren mit unterschiedlichen Instrumentarien, Populäre Musik im Unterricht, Digitale Medien im Musikunterricht und bei der Unterrichtsvorbereitung.